
Dem schlechten Wetter zum Trotz: Die Jubiläums-GV mit Genossenschaftsmarkt und Partyausklang war ein gelungener Anlass. Selbst das Minuszeichen in der Jahresrechnung verdarb niemandem die Festlaune.
Der Samstag vom 1. Juni macht stur eins auf November. Zum Glück hat das Jubiläums-OK der BGS eine Schlechtwetter-Location für den Genossenschaftsmarkt vor der Jubiläums-GV vorgesehen. Die Genossenschafter/-innen und Geladenen, die sich ab 16 Uhr im Saal der Reformierten Kirche einfinden, schätzen es, an den «Schärme» zu kommen und sich der Regenmäntel und Schirme zu entledigen. In wohliger Wärme präsentieren sich dort Aktive aus den Siedlungen und Partnerunternehmen der BGS und betreiben Mitgliederwerbung der sympathischen Art. Sie stellen an zehn Ständen ihre kulinarischen - und Mitmach-Angeboten vor – und zeigen, was so alles in den Siedlungen der BGS läuft. Vorstandsmitglied Laura Archer Svoboda heisst alle Anwesenden herzlich zum Markt willkommen und überlässt das Mikron nach ihren Grussworten wieder der Pop-up-Trio aus Albisrieden, welche für die musikalische Umrahmung des Marktes sorgt.

Kurzweiliger Genossenschaftsmarkt
Gut gelaunte Menschen, wohin man schaut. Ein Hit im Markttreiben ist die Fotobox, organisiert durch die «Aktiven Dietiker». Die Marktbesucher/-innen müssen zwischendurch anstehen, wenn sie sich - versehen mit glamourösen Party-Accessoires - ablichten lassen wollen. Am Stand der Trottengärten und der Gartengruppe Hagenbuchrain decken sich Interessierte mit Setzlingen und umfangreichem Kompost- und Gartenwissen ein und/oder lassen sich am benachbarten Stand der Kultur- und der Gartengruppe Rütihof mit einer Crêpe verwöhnen. Für Infos zu den Aktivitäten und Treffpunkten im Rütihof steht nebenan eine Infotafel bereit.
Am Jubiläumstag der BGS muss niemand um sein leibliches Wohl bangen. Engagierte aus dem Riedhof offerieren Hotdogs, während die Siko-Triemli an ihrem Stand süsses und salziges Popcorn anbietet, das man sich allerdings zuerst durch einen Geschicklichkeitstest verdienen muss. Auch für die Versorgung mit Getränken gibt es keine Durststrecke zu überwinden. Kinder aus dem Jugendtreff des Ateliers 514 mixen den Gästen alkoholfreie Drinks und füllen mit dem Erlös freudig ihr Sackgeld-Kässeli. Viel Bewunderung findet die schöne Keramik am Stand des Töpferatelier im Rütihof. Auch die Stände der zwei externen Partnerunternehmen der BGS Sawia und Beunity haben Zulauf. Hier erhalten die Marktbesucher/-innen Infos zu Pflegewohnungen für Betagte in Albisrieden bzw. zur Genossenschafts-App der BGS.
Ein Angebot der besonderen Art ist das «Fundbüro für Geschichten», organisiert vom Atelier 514. In seiner gemütlichen Erzählecke nimmt immer wieder mal jemand Platz, um Erinnerungen und Erlebnisse in der BGS mit den zwei Standbetreuenden zu teilen. Was daraus werde, sei noch offen, ist von den beiden zu vernehmen. Wer einfach im Gewusel des Marktgeschehens innehalten will, bedient sich am Apéro-Buffet, installiert sich an einem der Stehtischchen und plauderte mit Bekannt und Unbekannt. Unter den Marktbesuchenden sind ehemalige Mitarbeitende auszumachen. Sie nutzen die Gelegenheit, die Kontakte von früher aufleben zu lassen. Schon bald ist es Zeit, sich zum Hotel Spirgarten und Austragungsort der Jubiläums-GV zu begeben. Dort spielt nochmals das Trio auf und verkürzte die Wartezeit, während die Genossenschafter/-innen sich für die GV einschreiben bzw. ihren Stimmzettel holen.




Unaufgeregte GV trotz Minus und Villy-Dämpfer
Ueli Degen darf über 350 Genossenschafter/-innen und Gäste im festlich geschmückten Saal begrüssen. Nach dem Znacht heisst er das gut gelaunte GV-Publikum zum offiziellen Teil der Jubiläums-GV willkommen. Die 299 Stimmberechtigten winken alle statutarischen Geschäfte der 79. Ausgabe durch. Auch die Jahresrechnung sorgt trotz einem Minuszeichen nicht für Aufregung im Saal. Geschäftsführerin Caroline Kaufmann und Präsident Ueli Degen gelingt es, die Anwesenden in ihren Ausführungen von der finanziellen Stabilität der BGS zu überzeugen. Caroline Kaufmann präsentiert anschaulich, dass die BGS trotz eines Verlusts von 570 Mio. CHF gesund aufgestellt sei.
Einzig als Ueli Degen den ungünstigen Entscheid des Verwaltungsgerichts zum Rekurs im Bauprojekt Villy verkündet, geht ein Raunen durch das Publikum. Der Präsident muss bekannt geben, dass das Verwaltungsgericht in zweiter Instanz die Baubewilligung aufgrund einer Beanstandung der Dachform zurückgezogen habe. Er verkündet, dass sich die BGS alle Optionen offenlassen werde. Sie wolle das Projekt vors Bundesgericht bringen und prüfe, die Dachform anzupassen und allenfalls eine Einigung mit den Rekursgegnern zu finden. Auf jeden Fall sei nun Geduld gefragt, bis man wisse, wie es weitergehe. Im Traktandum «Verschiedenes» geben Mitglieder des Vorstandes einen Überblick über die laufenden Projekte der BGS. Vizepräsidentin Carmen Moser Nespeca darf Patrick Kessler, der als Lernender in der BGS begonnen hat und heute das Unterhaltsteam leitet, zum 15-jährigen Dienstjubiläum gratulieren.

Aufschlussreiche Fragen
In der Fragerunde ergreifen vier Genossenschafter/-innen das Wort: Hans-Peter Hösli, Siedlung Kellerweg, macht es dem Vorstand beliebt, sich mit Geothermie zu befassen. Anna Schihin, Siedlung Triemli, erbittet mehr Informationen zum Zeitplan für die Einführung der E-Mobilität. Werner Fässler, Siedlung Riedhof, möchte vom Präsidenten wissen, wie es in seiner Siedlung weitergehe. Er erhält die Bestätigung, dass sie nicht abgerissen werde. Bita Maddi aus dem Rütihof 1, äussert ihre Verärgerung über die Sanierungsverzögerungen in ihrer Siedlung, was ebenfalls Betroffene mit einem Applaus quittieren. Ueli Degen verspricht im Namen des Vorstandes und der Geschäftsstelle, die Anliegen der Bewohnenden im Rütihof ernst zu nehmen. Auch wenn wenige Fragen gestellt werden, so zeigen sie doch recht zuverlässig, wo den Genossenschafter/-innen der Schuh drückt.
Ausklang mit Party
Gegen Schluss der GV lädt Präsident Ueli Degen zur Feier des Tages zum Dessert-Buffet ein. Es bietet vielen Gelegenheit, noch ein bisschen die Geselligkeit zu pflegen. Ein grosser Teil der Genossenschafter/-innen und Gäste verabschiedet sich danach und tritt mit einem der beliebten Kräutertöpfchen von Partnerunternehmen Lüscher Gartenbau den Heimweg an. Währenddessen fährt DJ Rebmann den Partysound hoch, was erste Tanzfreudige auf die Tanzfläche lockt. Es wird fast 1 Uhr, bis sich die Letzten auf den Heimweg machen.


